Ankunft in Halifax

Am 07.12.2005 sind wir in Halifax gelandet. Anfangs ohne Unterkunft, ohne Arbeit und wenig Geld haben wir uns dennoch gut in einem kleinen Hostel im Stadtzentrum eingelebt. Die Adresse fanden wir in unserem Reiseführer. Zu aller Überraschung wurde Anne gleich am nächsten Tag interviewt und in der Zeitung abgebildet zum Thema Winter in Kanada.

Am folgenden Dienstag, dem 13.12.2005, ging es auch schon wieder weiter. Wir wollten einfach noch etwas vom Land sehen, bevor wir uns ins Arbeitsleben begeben. Deshalb entschieden wir uns kurzfristig nach Neufundland zu fliegen, in die Hauptstadt St. John’s.

Hier haben wir uns dann im Downtownhostel eingemietet. Unsere Mitbewohner sind Alex, ein Deutscher, und Bill, ein älterer gebürtiger Neufundländer der dieses Hostel betreut. Er ist sehr hilfsbereit und hat uns des Öfteren mal mit einem traditionellen Essen überrascht. Zum Beispiel mit Elchfleisch, Robbenfleisch oder auch Fischzungen. Jaja…und wir haben alles gegessen.

Etwas später lernten wir dann auch Karen kennen, eine Bekannte von Alex. Geboren in St.John’s und wirklich sehr, sehr nett. Durch Karen hatten wir nun auch die Möglichkeit uns etwas von der Umgebung St. John’s anzusehen. Mit dem Auto ging es dann an einem Tag zum Cape Spear, dem östlichsten Punkt Nordamerikas. Auch waren wir mit ihr im Dorf Quidi Vidi, wo sich eine alte Brauerei  (grünes Gebäude im Hintergrund) befindet. Zu unserem Glück wurden wir dort sogar von den Brauereiarbeitern zum Bier eingeladen. Wenn man die Bierpreise hier sieht, weiss man so etwas echt zu schätzen. Ausserdem haben wir hier in der kleinen Bucht auch unsere erste „kanadische“ Robbe (nur der Kopf zu sehen, leider) gesehen. Aber nicht gegessen!

Und dann waren wir noch im Fischerdorf Flat Rock. Hier seht Ihr gerade, wie Karen uns bei unserem Filmchen hilft. Unsere Weihnachtsfeiertage haben ganz gemütlich in unserem Hostel verbracht. Zusammen mit Karen und Alex. Am 25.12. hat Bill dann einen riesen Truthahn zubereitet an dem wir dann ganze drei Tage „gearbeitet“ haben. Haben aber alles geschafft. Denn: „Bunki schmeisst doch kein Fleisch weg!“

Silvester
Wir sind nun schon etwas über drei Wochen in Kanada. Mit der Arbeitssuche waren wir bisher nicht erfolgreich, was nun etwas auf unsere Stimmung schlägt. Aber wir lassen die Köpfe nicht hängen. Den Abend haben wir zusammen mit unser neuen Mitbewohnerin Kaio, sie kommt aus Japan, gemütlich in unserem Hostel verbracht. Nach einigen Spielen „Mall Madness“ sind wir dann runter zum Hafen. Denn dort gab es Punkt Zwölf ein Feuerwerk, welches wir uns mit ein/zweitausend weiteren Menschen angesehen haben.
Für uns war es, und das muss hier unbedingt erwähnt werden, die erste New Years Party ohne Alkohol. Jajaja…richtig gelesen: „OHNE!!!“ Ist ein unbekanntes Gefühl am 01.Januar aufzuwachen und sich nicht „scheisse“ zu fühlen. So etwas hatten wir noch nie.

Wieder in Halifax
Die Hoffnung auf Arbeit hatten wir schon vor einiger Zeit aufgegeben und beschlossen deshalb zurück nach Halifax zu fahren. Die Flüge allerdings waren bis zum 9.Januar ausgebucht und auch ein Autokauf viel vorerst aus, da die Versicherungen unglaublich teuer sind in Kanada.

Da blieb dann nur noch der Bus. Und am 3. Januar nun ging es dann auch los. Zusammen mit der Japanerin Kayo. Am letzten Tag in St. John’s waren wir die ganz e Zeit unterwegs. Zur Laundry, Einkaufen und, zu unserem Leid, Abschied nehmen von Karen. Es wird nicht leicht werden für uns, da wir Karen sehr gern haben. Aber so ist das nun mal wenn man reist. Man trifft so nette Menschen und jedesmal rückt der Abschied immer näher. Aber: „Man trifft sich immer zweimal im Leben!“ Hoffentlich!

Die letzten Tage verbrachten wir hauptsächlich damit eine passende Bleibe für uns zu finden. Denn wie sich jeder vorstellen kann, ist ein Aufenthalt in einem Backpacker auf Dauer viel zu kostspielig. Wir haben zwar mittlerweile einen besseren Preis fuer unser Doppelzimmer bekommen, aber auch das haut noch ungemein rein. Und in ein Dormzimmer (Mehrbettzimmer) möchten wir nur ungern, da es nur getrennte Zimmer in diesem Hostel gibt. Männlein und Weiblein. Wat ’n Scheiss sagen wir Euch.

Wir haben uns nun schon so einige Räume angesehen, aber bei den meisten wären wir dann doch eher bereit mehr Geld im Backpacker zu bezahlen, als sich in diesen Wohnungen irgend eine Infektion wegzuholen. Natürlich waren auch sehr schöne Wohnungen dabei, aber meistens waren sie zu teuer für uns oder sogar nur fuer eine Person bestimmt. Aber wir geben nicht auf: „Wir finden schon noch was Gemütliches.“

Und mit der Arbeitsuche geben wir erst danach richtig Gas. Denn wie die Kanadier sagen würden: „You can only fry one fish at a time!“ Am Freitag waren wir zusammen mit Tanja einer Australierin aus unserem Hostel, Amy aus Halifax und Josh, dem Neffen von Amy bei einem Eishockey Spiel. Es spielten die „Moosehaeds“ (Elchkoepfe) aus Halifax gegen ein Team aus Quebek. Und was können wir sagen: „Es war der absolute Hammer!“ Ohne Mist. Eine Stimmung wie man sie nur aus dem Fernsehen kennt. Die Moosehaeds haben dann sogar noch mit 6:5 gewonnen, was dann noch der Höhepunkt des Ganzen war. Ich sag Euch, die sind total verrückt hier. Wir jedenfalls haben beschlossen nun öfter zu den Spielen zu gehen. Und alle die Anne unseren Sportfreak kennen können sich bestimmt vorstellen, dass wenn sie öfter gehen möchte, es wohl was ganz Besonderes sein muss.

Wir haben eine Wohhhhhhhhhhhhhhnung! Jaaaa… und was für eine. Seit Sonntag dem 8. Januar nun wohnen wir in einer WG, zusammen mit drei Kanadiern, einer Vietnamesin und einer Chinesin. Alle total nett und unser Zimmer ist riesig. Zusaetzlich haben wir dann noch TV mit Video und DVD, und wer uns kennt weiss, dass uns das am meisten freut. Strom, Wasser und Heizung. Und dann sogar noch Telefon im Zimmer. Wir sind total happy und fühlen uns sehr wohl dort. Ach so, und zu unserem Wohlbefinden stehen hier in der Küche immer so kleine, nette und köstliche Sachen rum, an denen wir uns dann immer zu schaffen machen. Mmmmmmmmmmmhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh….

Somit ist der erste Schritt getan und wir können unsere ganze Energie nun in die Arbeitssuche stecken.
Etwas Glück hatten wir damit auch schon. Am Montag konnten wir für eine Anwaltskanzlei einen Raum mit Werbeprodukten aufräumen und neu einrichten. War ganz ok und mit 9$ die Stunde echt gut bezahlt. Aber eben leider nur für einen Tag. Aber…immerhin ein Anfang. Wir hatten den Job über eine Jobagentur aus dem Internet bekommen und hoffen nun, dass sie vielleicht noch etwas mehr für uns haben. Mal abwarten.

Es ist tatsaechlich passiert. Bunki hat einen Job auf’m Bau. Und das schöne daran ist, er ist sogar ganz gut bezahlt. Und Überstunden sind auch noch möglich. Wie lange er ihn behalten kann, ist allerdings noch nicht zu sagen. Hoffentlich lange genug. Und zu unserem Glück hat die Annemaus nun auch schon was. Zwar vorerst nur für zwei Tage die Woche, aber besser als gar nichts. Es ist in einem riesen Pub und da das Trinkgeldgeben hier Gesetz ist, wird es bestimmt nicht so übel. Ja, so sieht‘s aus bei uns in Halifax. Es geht voran!

Seit einer Woche hat sich bei uns so einiges getan. Ich(Bunki) habe meine erste Woche gut hinter mich gebracht. Meine Arbeitszeiten kann ich mir so in etwa selber festlegen und auch wenn die Verlockung des späten Aufstehens gross ist, hab ich mich dann doch um 6.30 Uhr auf den Weg gemacht. Zu Fuß! Oh mein Gott! Bunki und zu Fuß gehn!

Anne arbeitet nun schon seit einer Woche bei einer Firma die Schmuck für den Weitervertrieb verpackt. Es macht Ihr unheimlichen Spaß, was natürlich auch ihr Boss bemerkt. Und wenn alles gut geht, dann wird sie sogar noch etwas länger übernommen. Wir hoffen es jeden Falls so sehr, denn nur so können wir unserem Wunsch Kanada zu „entdecken“ etwas näher rücken. Also Daumen drücken.

Kurze Zeit spaeter:“Anne wurde übernommen!“ Wirklich!
Somit können wir nun tatsaechlich anfangen für das Traveln im Sommer zu sparen.
Es kann zwar noch vorkommen, dass sie nicht immer fünf Tage die Woche arbeiten kann, aber dennoch sieht es sehr gut aus.
Oh man, nach all dem schweren Anfang können wir nun wirklich wieder Licht sehen. Trotzdem aber ist die Angst auf ein vorzeitiges Ende der Arbeit groß. Aber so ist das nun mal bei uns. Nichts ist einfach!

Ansonsten gibt es wirklich gar nicht so viel Neues zu berichten. Ich (Bunki) war wieder beim Eishockey mit einigen Leuten aus unserem alten Hostel und trotz unseres Schreiens und Brüllens haben die Mooseheads gegen ein Team aus den USA verloren. Die bloeden Amis haben doch tatsaechlich noch in der letzten Minute noch ein Tor gemacht. Aaarrghhh… Das gute beim Spiel aber war, dass die Band „The Trews“ aus Halifax (auch zu finden unter dem Menue: Canadian Music) die Nationalhymnen gesungen hat. Das war echt super. Anne konnte leider nicht mit, da sie wieder bei ihrer Arbeit im Nightclub war. Läuft gut dort und die Annemaus schlägt sich wacker.

Eine weitere Woche ist wieder vergangen.
Anne gefällt es immer noch sehr gut bei ihrer Firma „Lotus“ und sie hat viel Spaß mit ihren Arbeits- Kollegen.
Die Hälfte von denen gehört übrigens der SM Szene an und worum es sich dann bei ihren Gesprächsthemen handelt, kann sich, so glaube ich jedenfalls, wohl jeder vorstellen. 😉 Weitere Bilder findet Ihr bei unseren Bilderalben unter: „Annes Arbeit“.

Mir (Bunki) wird auch nicht langweilig bei der Arbeit an der 2-3Millionen Villa.
Die meiste Zeit verbringe ich eigentlich damit, den „Saustall“ sauber zu halten. Im Moment aber bin ich dabei die Küche, die ungefähr doppelt so groß ist wie unsere Zimmer in dem wir gerade wohnen, zu malern.
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was ich hier alles lernen kann. Ich bekomme hier wirklich einen Einblick in alle Baubereiche. Da muss ich schon sagen das gefällt mir echt gut. Auf jeden Fall ist der Job in Ordnung… und ich arbeite wirklich sehr, sehr…sehr, sehr hart.
Ja…ok, das Foto ist gestellt. Lasst mich doch auch mal träumen. Ich arbeite hier nämlich wirklich hart.

Anne hat am Donnerstag einen „Weiberabend“ gemacht. Mit Tanja und Cassandra (unsere Mitbewohnerin).
Ja, und wo ging‘s hin? Na klar: „Zum Eishockey“! Annemaus wird hier so richtig vom Hockey-Fieber gepackt, sag ich Euch. Das Spiel war wohl mal wieder voll der Hammer, und es ging dabei wohl so richtig zur Sache!
Hoffentlich ist dem Mooseheads- Spieler nichts Ernsthaftes passiert. Haben bisher noch nichts weiter darüber erfahren.

Unsere Mitbewohner:

Als erstes ist da Kathie aus China. Wir nennen sie Kathie weil keiner ihren chinesischen Namen aussprechen kann. Der lautet nämlich: Qianying Chen. Glaubt mir: So wie man ihn liest wird er nicht ausgesprochen! 😉 Sie ist 23 Jahre und studiert hier in Halifax. Dann ist da noch Tiang aus Vietnam. Auch sie ist Studentin hier in Halifax und seit September in diesem Haus. Sie will voraussichtlich im April wieder nach Hause. Ist sich da aber wohl noch nicht so sicher. Hier sieht man Anne mit Adele. Adele ist 27 Jahre, studiert auch und ist aus Canada. Zur Zeit arbeitet sie nebenbei in der Bibliothek. Sie wohnt hier nun schon eine ganze Weile und ist auch mit den Besitzern des Hauses in Bekanntschaft. Und zu Guter Letzt: Cassandra. Cassandra ist aus Kanada und schon 39 Jahre (sieht aber aus wie 30), hat so einige Tattoos und Piercings und liebt Rockmusik. Ohhh jaaaa…. Ganz nach unserem Geschmack! Wir jedenfalls unternehmen viel mit ihr. Denn… sie fetzt! 😉

Halifax – Schnee vor der Haustür
Jetzt kommt doch tatsächlich der Winter noch vorbei. Seit einigen Tagen haben nun auch wir hier mit dem Weißen Nass zu kämpfen. Zwar nicht wie in Deutschland (Bayern) aber immerhin.

Nun ja…und Bunki sorgt dafür, dass wenigstens unser Gehweg freigeschaufelt bleibt. Denn sonst drücken die einem hier gleich ’ne ganz schön hohe Geldstrafe aufs Auge. Und das wollen wir ja wohl nicht! Ansonsten gab es in der letzten Woche keine besonderen Ereignisse. Waren wieder im Kino, wo wir uns erneut mit Nachos satt“gefressen“ haben. Wir haben uns „Capote“ angesehen. Was für‘n Scheiss sag ich Euch, aber der Hoffman oder wie der heißt hat echt super gespielt. Trotzdem aber nicht weiterzuempfehlen.

Was für ein Spiel

Am Mittwoch waren wir wieder einmal bei den Mooseheads.
Diesmal jedoch war es alles ein wenig anders, denn die Mooseheads haben echt voll einen auf den Sack gekriegt. Die Bathurst Titans aber dafür voll eine auf die Schnauze. Die Elchköpfe (Mooseheads) haben nämlich 9:1 verloren und waren deshalb wohl so frustriert, dass sie den Spielern aus Acadie (New Brunswick) erst einmal gezeigt haben, wie sehr sie sich über diese Niederlage ärgern.

Selbst die Schiedsrichter konnten nichts mehr verhindern. Was für ein Fest der Gewalt. Die Menge hat getobt. Drei bis Vier Schlägereien gleichzeitig. Und wir in der ersten Reihe, gleich neben den Mooseheads. Uijuijuijuijui….

Ein Zweiter Job

Am letzten Wochenende hatte der gute Robert, ich kenne ihn von meiner Baustelle, mir zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, ihm bei seinem Auftrag an einem Einfamilienhaus zu helfen. Was ich natürlich auch nicht ausgeschlagen habe. Einmal habe ich ihm nämlich angeboten zu helfen, wenn er mal einen etwas größeren Job zu erledigen hat. Auch habe ich erwähnt, dass ich schon so manches mal einige Malerarbeiten „getätigt“ habe und somit also nicht unerfahren bin. Und er hat mein Angebot tatsächlich angenommen.
Ich weiß…, ich hab ja auch ein schlechtes Gewissen
Aber wenn man sich es einmal genau durch den Kopf gehen lässt, ist es eigentlich nur „übertrieben“ und nicht „gelogen“! Man denke nur an unseren VW-LT „Elton“. Den hab ich doch schön gestrichen von innen. So, (räuspre)!
Jedenfalls habe ich mich nicht all zu blöd angestellt, und Robert hatte meine Hilfe schon ein zweites Mal in Anspruch genommen. Also…ich bin jetzt Maler! Aus, Basta! Bei meiner Haupttätigkeit läuft alles noch wie vorher. Ich lauf am Tag bestimmt dreitausend Mal zum Container… …und wenn Schnee fällt, so wie hier im Bild zu sehen, dann verbringe ich die ersten drei Stunden damit, ihn aus dem Weg zu schaufeln. So etwas nenne ich echt Frühsport! Ohh neee…, und das mir! Aber irgendwie stört mich das Schneeschieben nicht so sehr. Für mich ist es doch wirklich etwas Besonderes: „Schneeschieber in Kanada!“ hehehe…
Wobei man sich aber wohl vorstellen kann, dass die Kanadier das Schneeschaufeln hassen wie die Pest. Somit sind sie ganz froh, dass ich diese Arbeit erledige. Die Säcke!

Hier könnt Ihr jetzt einmal die Baustelle von der anderen Seite der Bucht aus sehen. So langsam nimmt die Hütte doch Gestalt an. Und etwas weiter links kann man sogar schon das Fundament (mit Wänden) von der nächsten Baustelle sehen. Ich hoffe so sehr, dass ich da dann weiterarbeiten kann. Denn das ist alles noch nicht so sicher. Also Daumen drücken!

Schwer am Arbeiten

Wir müssen wirklich zugeben, dass bei uns im Augenblick überhaupt nichts Aufregendes passiert. Da sind wir schon mal in Kanada und was machen wir…: „Nichts!“
Naja… ganz so ist es ja nicht, das wissen wir ja, aber mit tollen Geschichten können wir zurzeit nicht auftischen… …außer dass Anne sich bei ihrer Schwerstarbeit im Schmuckverpacken ihre „halbe“ Fingerkuppel abgehackt hat und dabei „halb“ verblutet ist. So jedenfalls wurde mir die Geschichte vom Opfer berichtet.
Sie hat es dann doch auch wirklich noch geschafft, in ihrem Schockzustand, ihr abgetrenntes Fingerkuppenstück (man, was für ein Wort) zu fotografieren.
Sie ist schon hart im Nehmen die Annemaus. 😉 Ansonsten bestand wohl unser größtes Highlight darin, dass wir am Wochenende, nach unserem Shoppingausflug, in einen falschen Bus gestiegen sind und anderthalb Stunden durch die Vororte Halifax’ gekurvt sind. Mann, waren wir fertig. Oh nee, ist aber auch wieder typisch für uns. Es wird echt Zeit, dass wir unser eigenes Gefährt bekommen.

Heute waren wir wieder im Kino und danach den ganzen Tag in der Stadt unterwegs. Es war nämlich total schönes Wetter mit 12 Grad plus.

Es ist Soweit

Nachdem Annes Finger nun nachgewachsen ist und sie nun endlich wieder ihren normalen Tätigkeiten auf Arbeit und im Haushalt nachgehen kann, ist bei uns nun doch so einiges geschehen.
Vor circa einer Woche zum Beispiel waren wir bei einem Konzert von „Great Big Sea“. Great Big Sea ist eine Band aus St. John’s (Neufundland) und hier in Kanada ziemlich erfolgreich. Die Tickets hatten wir von Annes Arbeitskollegin Rhonda und ihrem Ehemann Ray geschenkt bekommen. Was für liebe Menschen das sind. Unglaublich! Nun ja, da es sich bei der Musik nun um Folkmusic (also: Volksmusik) handelt, war ich (Bunki) anfangs nicht sehr angetan von diesem Konzert. Aber hey… eines muss ich hier gleich sagen: „Wenn sich unsere Volksmusik so anhören würde, ich glaub dann gäbe es keine Generationskonflikte mehr in Deutschland!“
Die waren einfach der Hammer und nachdem wir uns so einige Bier vor und während des Auftritts „reingeholfen“ hatten, hätten wir auf den Tischen tanzen können, wenn welche da gewesen wären. Es hat uns jedenfalls tierisch Spaß gemacht und die Musik aus einem Mix aus irischer und neufundländischer Herkunft ist wirklich weiterzuempfehlen. Besonders für die Biertrinker unter uns.

Dann gibt es noch zu berichten, dass hier letztes Wochenende die „Juno Awards“ (kanadischen Musik Awards) waren und die ganze City mit den „Superstars“ aus Kanada voll gepackt war. Gesehen haben wir zwar keine aber dafür ne ganze Menge Limousinen.
Auch hab ich ja gehofft, dass mir Pamela Anderson (die hat nämlich den ganzen Spaß hier moderiert) über den Weg läuft, aber nee.
So waren wir dann schon am Donnerstag bei dem Eröffnungskonzert. Und da es freier Eintritt war könnt Ihr Euch die Menschenmassen bestimmt vorstellen. In Annes Bar hat am Freitag dann so n Hip Hop Dj aufgelegt und Samstag kroch dann noch Massouri, der hatte hier einen R&B Hit, in der V.I.P. Lounge rum! Alle Gäste sind voll ausgeflippt und wollten Autogramme! Die Weiber haben gekreischt wie verrückt! Tja und Internationale Gäste waren Coldplay und die Black Eyed Peas! Haben leider auch keinen gesehen obwohl die hier gleich um die Ecke im Hotel waren! Naja…
So, und nun kommt es, unser Highlight. Wir sind seit Donnerstag die Stolzen Besitzer eines VW Busses. Jaaaaaaaaaaaaaaa… richtig gelesen. Wir haben endlich ein Auto. Nach wochenlangen Suchen haben wir nun endlich ein passendes Gefährt für uns gefunden. Es ist hier wirklich nicht so einfach mit dem Autokauf, aber wir haben es tatsächlich fertig gebracht die ganzen Behördengänge (fast noch schlimmer als in Deutschland) hinter uns zu bringen. Was für ein Akt sag ich Euch!
Nun müssen wir uns „nur“ noch um den Innenausbau kümmern, damit wir wieder ein gemütliches zu hause haben über die Sommerzeit.

Ansonsten geht es uns soweit sehr gut. Wir sind gesund und munter und schlagen uns weiterhin bei der Arbeit durch.

Die Box
Hallo ihr Lieben, es ist ja nun wieder eine ganze Weile her, seitdem wir einen Beitrag verfasst haben auf unserem Weblog, aber damit ist ja nun Schluss. Es gibt da deshalb natürlich auch wieder so Einiges zu berichten.
Ich fang da mal mit der Woche an, in der etwas Schlechtes aber auch etwas Unglaubliches geschehen ist, werde es aber so kurz wie möglich halten.

Mir (Bunki) wurden auf meiner Arbeit 400$ aus meiner Brieftasche gestohlen. Ohhhh jaaaaa… was für ein Gefühl sag ich Euch.
Ich hatte das Geld an diesem Tag in meinem Rucksack, da ich nach der Arbeit damit eine „weitere“ Werkstattrechnung bezahlen wollte. Nun stellt Euch bitte mal mein Entsetzten vor, als ich meine Brieftasche öffne und das Geld verschwunden war. Ich hätte schreien können.
Aber was sollte ich tun? Zum glück hatten wir wenigstens noch genug auf unserem Konto, dass ich noch mit Karte bezahlen konnte. Mensch war ich wütend!

Für mich kommen, um es kurz zu fassen, drei Leute in Frage denen ich es zutrauen könnte, das Geld geklaut zu haben. Aber beweisen kann ich es eh nicht und außerdem sind diejenigen sowieso kaum auf der Baustelle um es genau herauszufinden.
Auch die restlichen Arbeitskollegen waren voll geschockt von diesem Vorfall, aber was kann man machen.
Wir mussten uns nun damit abfinden, dass unser Geld verloren war.

Am letzten Mittwoch aber wurde ich von meiner Chefin Erla auf hinterhältigster Art und Weise nach draußen gelockt, wo sich vierzehn Kollegen von mir versammelt hatten und sofort eine kleinen Ansprache hielten, nachdem ich auftauchte. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht, aber im Großen und Ganzen ging es darum, wie sehr Leid es ihnen tat von diesem Diebstahl gehört zu haben. Und auch, dass sie so etwas noch nie zuvor erlebt hatten. Auf keiner anderen Baustelle von ihnen wurde nämlich jemals so viel geklaut wie zurzeit bei uns. Es werden nämlich noch so allerhand Werkzeuge vermisst.

Und dann kam sie: Die Box!
Die Box ist eine kleine Pappschachtel in der jeder einen Anteil beigetragen hat und sie doch tatsächlich auf ganze 280$ gekommen sind. Wahnsinn, nicht wahr? Und zur absoluten Krönung hat Erla noch einen Scheck mit 120$ raufgelegt und somit die Vierhundert komplett gemacht hat.
Es war unglaublich und ich musste mich so zusammenreißen nicht loszuflennen wie ’n Schlosshund, was gar nicht so einfach war.
Ich hab dann natürlich gleich bei Annemaus angerufen und wie sich jeder wohl vorstellen kann, war sie dann diejenige die ihre Tränen nicht mehr halten konnte. Wat ’ne Heulsuse! 😉 Wie schön zu wissen, dass es noch so Etwas gibt. Wir werden das nie vergessen.

Endlich Fisch

Anfang April war es nun tatsächlich soweit: „Die Angelsaison hat begonnen!“ Und nachdem ich (Bunki) mir dann auch eine kleine Ausrüstung zugelegt hatte, sollte es auch schon losgehen.

Und so bin ich dann mit meinen Arbeitskollegen Neil und Jaron Richtung Cape Breton Island gefahren. Dort angekommen gab es erstmal tüchtig einen auf die Lampe, denn so ein Ausflug muss doch gefeiert werden, nicht wahr?!
Am nächsten Morgen (wir hatten bei Neils Onkel übernachtet) ging es uns natürlich dementsprechend und der gute Neil war leider nicht mehr in der Lage noch mit zum Angeln zu kommen. hehehe…
Doch Jaron und ich waren nicht klein zu kriegen und so sind wir dann doch noch los.
Und es hatte sich auch gelohnt. Denn nach einigen Versuchen haben wir doch wirklich noch zwei riesen Forellen an Land gezogen und hatten somit ein tolles Abendessen zusammen. Jaron ist aus Irland und lebt seit einem Jahr in Halifax zusammen mit seiner kanadischen Freundin.
Er arbeitet hier als Elektriker und ich unternehme zurzeit ziemlich viel mit ihm.

Besuch aus Deutschland

In den letzten Wochen aber ist dann doch noch so einiges geschehen.
Angefangen hatte es damit, dass unsere Mitbewohner Kathie und Adele ausgezogen waren.
Kathie hat Semesterferien und ist nach Hause (China) um ihre Familie zu besuchen. Adele wiederum hat Halifax ganz verlassen, da sie mit ihrer Studienarbeit abgeschlossen hat und somit nach Ontario aufgebrochen ist.
Ja, so war das nun, …und wir „die restlichen Vier“ (Thien, Cassandra, Annemaus und ich) haben uns irgendwie ganz schön allein gefühlt. Aber nicht für lange.
Denn wir bekamen Besuch aus unserer Heimatstadt Wismar. Anke und Guido haben es doch tatsächlich über den Ozean geschafft um hier in Halifax zwei Wochen mit uns gemeinsam zu verbringen.
Leider konnten Anne und ich nicht frei nehmen um mehr mit den beiden unternehmen zu können, aber das ging schon. Und nachdem Anke und Guido sich Halifax so richtig angesehen hatten konnten wir dann am folgenden Wochenende endlich etwas gemeinsam unternehmen.
Wir hatten uns den Cape Breton Highlands Nationalpark ausgesucht der mit seinen einzigartigen Küstenabschnitten und seinen weitläufigen Mooren und Hochländern der Schönste Nova Scotia’s sein soll.
Am Freitag haben wir in einer niedlichen Hütte in Cheticamp übernachtet und von hier aus ging es am nächsten Morgen den Cabot Trail entlang. Der Cabot Trail gilt als einer der schönsten Autorouten Nordamerikas. Nun ja, wir haben zwar noch keine weiteren Vergleichsmöglichkeiten, aber es war schon echt der Hammer was uns da an Natur geboten wurde. An dieser Stelle möchte ich doch schnell einmal einwerfen, dass wir uns mit den beiden über die gesamten zwei Wochen hin super verstanden haben. Es hat wirklich viel Spaß gemacht! Und bei einer kleinen Wanderung durch den Wald sollte es dann passieren. Wir hatten doch tatsächlich noch das Glück einen Elch zu beobachten. Ich sag Euch, wir haben die ganze Zeit nach Elchen Ausschau gehalten, die Elchkacke lag weitverteilt. Auch Spuren waren ständig zu finden. Wir waren also darauf vorbereitet.
Aber als dat Ding plötzlich aus dem Gebüsch aufspringt und nur wenige Meter vor uns entlang trabt, blieb einem doch schon das Herz stehen vor Aufregung. Die sind einfach riiiiiesig.
Nach kurzer Zeit aber hat er es sich dann bequem gemacht und sich nicht mehr stören lassen.

Die zweite Nacht haben wir dann in Ingonish Ferry verbracht und am nächsten Tag sollte es dann auch schon wieder nach Halifax gehen. Jedenfalls hat es unglaublich viel Spaß gemacht und für Anne und mich war es unheimlich schwer am Montag wieder zur Arbeit zu gehen.
Da müssen erst zwei Leute aus Wismar zu Besuch kommen, damit Anne und ich etwas unternehmen. 😉

Anke und Guido hatten sich dann für die nächsten Tage ein Auto ausgeliehen und sind auf eigene Faust umhergereist. Leider hatten sie mit dem Wetter nicht allzu viel Glück, aber ich muss hier gleich erwähnen, dass mich (Bunki) das schlechte Wetter mehr gestört hat, als die beiden selbst. haha…
Ganz sollte es das aber noch nicht gewesen sein, denn zum letzten gemeinsamen Mittag hatten wir uns etwas ganz besonderes ausgesucht. Ein Essen für Arme: nämlich Hummer. Jaja…und zwar Hummer satt! haha…
Auf dem Fischmarkt haben wir uns alle (Cassandra und Thien inklusive) einen „Sack“ frischen (also lebenden) Hummer gekauft und von Cassandra zubereiten lassen. Was fuer ein Essen sag ich Euch. Man goennt sich ja sonst nichts! Man sollte hier aber doch noch erwaehnen, dass Hummer hier in Nova Scotia bei weitem nicht so viel kostet wie in Deutschland. Sowas muss man doch ausnutzten, oder?

Es hat uns wirklich sehr viel Spass gemacht hat mit den beiden. Wir hoffen es hat Euch genauso gefallen wie uns, Anke und Guido. Alles Gute Euch allen.

Shaggy

Nachdem Anke und Guido uns hier zurückgelassen hatten, und einfach nach Deutschland abgehauen sind, haben wir uns dann doch endlich an den Ausbau unseres Busses gewagt.
Als Erstes wurden einige Skizzen gezeichnet, dann das Material besorgt (das Meiste hatte ich(Bunki) uns von der Baustelle mitgebracht) und schon ging es los. Zum Glück haben wir so einen schönen Garten hinter unserem Haus, was das Arbeiten ungemein erleichtert.
Und so haben wir uns dann tatsächlich jeden Tag (ja, Jeden) die Zeit vertrieben.
Anne kümmert sich fleißig um unsere Vorhänge, die sie uns in knallroter Farbe ausgesucht und zu Recht genäht hat. ok, Cassie hat ihr dabei ordentlich beigestanden, aber sie macht ihre Arbeit super.

Hier bin ich gerade dabei einige Sachen (in diesem Fall gerade unseren Wasserkanister) auszumessen, um die Schränkchen passend dafür zusammenzuzimmern. Auf jeden Fall geht die Arbeit gut voran, und so langsam nimmt „Shaggy“, so haben wir übrigens unseren Van getauft, Gestalt an.
Wir jedenfalls werden immer aufgeregter weil es nun wahrscheinlich tatsächlich bald losgeht. Wahnsinn!

Abschied Tut Weh

Für uns wird es ab heute Ernst. Wir brechen auf. Ich (Bunki) hatte gestern meinen letzten Arbeitstag (Anne ja schon vor einer Woche) und somit steht uns nun Nichts mehr im Wege.
Die Sachen sind gut verstaut in Shaggy, ein Paket mit unnötigen Sachen ist auf dem Wege nach Deutschland und der Benzintank ist aufgefüllt. Es kann losgehen.

Eines müssen wir aber sagen: „Es fällt uns dieses Mal nicht leicht von hier aufzubrechen!“ Natürlich nicht, denn so nach sechs Monaten hat man sich doch schon sehr an so einen Ort, mit all seinen netten Menschen, gewöhnt, und ein paar von ihnen haben eine dicke Spur für immer in unserem Herzen hinterlassen.

Wir aber waren nicht zum letzten Mal hier in Halifax! Darüber sind wir uns im Klaren!

Wir haben eins!!!

Es ist schön wieder unterwegs zu sein!
Ok, wir vermissen Halifax, was nach sechsmonatigem Aufenthalt wohl auch verständlich ist, aber früher oder später wäre der Abschied ja doch gekommen.
Wir jedenfalls genießen unsere freie Zeit und haben auch schon wieder so Einiges erlebt.
Ich werde einfach mal mit einem schlechten Erlebnis anfangen. Ok erst noch ein Foto von einer alten Brücke im Bay Of Fundy Nationalpark (hier kann man den höchsten Gezeitenunterschied der Welt beobachten). Nachdem wir Nova Scotia verlassen und New Brunswick (das sind Provinzen von Kanada) durchquert hatten, kamen wir nach Quebec. Zu unserer Überraschung bekommt man schnell zu spüren, dass die Quebecer hier echt ihr eigenes Ding durchziehen. Die wollen wohl nicht sehr viel mit dem Rest Kanadas zu tun haben. Kaum jemand spricht Englisch, die Einkaufsmärkte heißen anders, unterschiedliche Verkehrsschilder und man bekommt nur französische Radiosender. Und wir nun mittendrin! Oh nee….
Ein Glück, dass Anne ihr Französisch aus der Schule noch nicht vergessen hat, denn mit meinen Kenntnissen hätten wir hier wahrscheinlich nicht einmal unsere Wasserkanister auffüllen können. Von diesem netten Mann lasse ich mir gerade erklären, welche Angelmethode sich in diesen Gewässern am besten bezahlt macht. Mit Händen und Füssen. Aber wollen doch mal sehen, ob ich sie dann auch vernünftig anwenden kann.

Jedenfalls waren wir vor einigen Tagen in Quebec City, der wohl meistbesuchtesten Stadt Kanadas, und „europäischste“ Stadt Nordamerikas. Tausende von Touristen sag ich Euch. Wir haben uns nicht gerade sehr wohl gefühlt dort, und zu unserem „Glück“, hat uns doch tatsächlich noch jemand unsere Digitalkamera aus der Tasche geklaut. Oh man waren wir aufgebracht, noch in der Hoffnung wir hätten sie irgendwo liegenlassen. Aber nein! Wir hätten es besser wissen sollen. Vor allem an Touristenorten wird ja bekannter Weise viel gestohlen.
Unsere ganzen Fotos, die wir in den letzten zwei Wochen gemacht haben, verschwunden. Die hier noch zu sehen sind hatten wir glücklicher Weise noch mit der Videokamera aufgenommen.
Wir hoffen nun, dass unsere Versicherung sich nicht so blöd anstellt und uns den Schaden ersetzt. Hier auch gleich mal ein Foto von dem Schwarzbären, den wir im Forillon Nationalpark gesehen haben. War nicht sehr groß, also keine Gefahr für uns. Ha!

Ansonsten aber hatten wir eine tolle Zeit. Die Landschaften sind wirklich wunderschön. Besonders am Abend, wenn sich so eine dünne Nebelschicht, über den wohl hunderten von Seen hier, bildet. Und nun noch eine andere Sache: „Wir haben Eins!“ Nach langem Suchen haben wir eins gefunden, was unseren Zwecken entspricht. Und zwar: EIN KANU!
Ja genau, jetzt ist Shaggy endlich komplett! Irgendwie hatte immer etwas auf seinem Dach gefehlt. Aber jetzt passt es!  
Und nun noch eine andere Sache: „Wir haben Eins!“ Nach langem Suchen haben wir eins gefunden, was unseren Zwecken entspricht. Und zwar: EIN KANU!
Ja genau, jetzt ist Shaggy endlich komplett! Irgendwie hatte immer etwas auf seinem Dach gefehlt. Aber jetzt passt es! Wir hatten nämlich schon in Halifax mit der Suche begonnen, aber nie etwas Passendes und Preiswertes gesehen. Aber in Baie-Comeau (Quebec) hatten wir dann das Glück. Nun können wir richtig mit unserem kleinen Abenteuer beginnen! Hier kann man Anne beim Start einer Kanufahrt im Parc Nationale De La Mauricie an irgendeinem See `begutachten`.
Und beim Angeln war ich, wie man sehen kann, auch schon sehr erfolgreich. Das ist ein Hecht. Und hoffentlich nicht der Letzte!

In Montreal

Am Sonntag dem 9.Juli, dem Tag des WM-Finalspiels, bekamen wir eine Email von einer gewissen Anne-Marie.
Anne-Marie ist die Schwester von einem meiner ehemaligen Arbeitskollegen in Halifax. Ich (Bunki) hatte ihn nur ein einziges Mal auf der Baustelle getroffen, wobei wir ins Gespräch kamen und ich ihm unsere weiteren Pläne erzählte. …wann wir aufbrechen, wohin wir als Erstes fahren und wann wir höchstwahrscheinlich in Montreal aufschlagen würden. Ich gab ihm noch unsere Email-Adresse und das war’s. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört.
Bis zu diesem Tag.

Anne-Marie jedenfalls hatte uns nun zu sich eingeladen, teilte uns allerdings mit, dass sie den ganzen Tag im City Center sei und erst spät am Abend wieder nach Hause fahren würde. Auch schrieb sie uns, dass sie deshalb für uns ihre Wohnungstür offen lassen würde, damit wir nicht unnötig irgendwo „abhängen“ müssten. Bitte?
Haben wir hier richtig gelesen? Da ist ein Mädel, was uns noch nie im Leben gesehen hat, geschweige denn mit uns gesprochen hat, und sie will für uns ihre Wohnungstür offen lassen?
An dieser Stelle muss ich nun erwähnen, dass wenn wir eins in unserer fast fünfjähriger Reisezeit gelernt haben, dann das: (Travelregel Nummer Eins)
„Wenn Dir jemand etwas anbietet wie …ein Essen, eine Übernachtung, eine Dusche oder gar Wäsche zu waschen; …DU NIMMST ES AN!“
Vergesst alles was Euch Eure Eltern als Kind beibringen wollten. Von wegen: „Nehmt keine Süßigkeiten von Fremden!, oder Geht nicht mit Fremden mit!“ Alles Quatsch…
…Ihr nehmt an! ha …..und das haben wir dann auch.

Könnt Ihr Euch das Gefühl vorstellen, als wir die Wohnungstür öffneten und wirklich niemand zu Hause war? Schon komisch aber irgendwie auch cool. Hier könnt ihr Anne mit ihr vor ihrer Haustür sehen. Aber um es kurz zu fassen. Anne-Marie ist eine unheimlich nette junge Frau und wir haben die Zeit bei ihr echt genossen. Am nächsten Tag hat sie sogar noch eine Stadtrundfahrt mit uns gemacht, und uns dabei echt viel über Montreal erzählt.
Wir jedenfalls fanden das alles unglaublich und es ist schön zu wissen, dass uns so viel Vertrauen entgegengebracht wird.

Kanadische Gastfreundschaft

Das ist Toronto.
Toronto ist mit 3,4 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kanadas, Geburtsort des CN-Towers, dem „noch-höchsten Gebäude, und Anfang der längsten Straße (ca 1800km) der Welt.
Hier befinden wir uns nun. Geplant war eine Nacht und jetzt ist schon fast eine Woche vergangen, und wir sind immer noch in der Metropole Kanadas.
Warum? Ich würde sagen, es liegt an diesen zwei netten Herrschaften. Das sind Ashok und Shashi und kennen gelernt haben wir diese beiden durch ein Versprechen. Ein Versprechen das ich einem guten Freund aus Indien schon vor circa einem Jahr gegeben habe. Denn als ich ihn auf einer Studentenparty getroffen und ihm von unserem Reiseziel Kanada erzählt habe, „musste“ ich zusagen, auf jeden Fall seine Schwester Shashi und ihren Ehemann Ashok zu besuchen.
Nun ja, und das haben wir dann auch am letzten Freitag getan. Aber auf was für überaus freundliche Menschen wir hier stoßen würden, hätten wir uns im Leben nicht erträumen können.
Wir wurden hier von Anfang an so herzlich aufgenommen, dass wir uns sofort wie zu hause fühlten.
Ich kann es schwer in Worte fassen, aber manchmal hat man eben das Gefühl, als würde man sich schon ein ganzes Leben lang kennen. Ein weiterer Grund für unseren verlängerten Aufenthalt sind Reena und Jason. Reena ist die Tochter von Ashok und Shashi und sie ist mit Jason verheiratet. Was für tolle Menschen. Lustig, für alles offen und unheimlich hilfsbereit. Reena, sie arbeitet für die Stadt, hat uns zum Beispiel sehr mit unseren englischsprachigen Bewerbungen geholfen, die nun am Ende wirklich tausendmal besser aussehen, als die, die wir vorher geschrieben hatten. Jason arbeitet als Webdesigner bei Sony-BMG, der Record Company, bei der wohl die größten Stars unseres Planeten unter Vertrag stehen. Er hat uns jedenfalls, bei einem Rundgang durch das riesen Betriebsgebäude, bei fast allen seiner Arbeitskollegen vorgestellt. Alles super freundliche Leute und die meisten wussten sogar schon über uns bescheid, da Jason ihnen schon vorab unsere Website gezeigt hatte.
Nach einem kurzen Aufenthalt im „Elvis-Room“, in dem einige von Elvis Platinplatten (er hat wahrscheinlich alle von diesen Platten in der Hand gehabt) ausgestellt sind, und wir dann auch noch einen riiiiiiiiesen Stapel Cd’s geschenkt bekommen haben, waren wir sprachlos.
Soviel Freundlichkeit, die uns hier in den letzten Tagen entgegen gebracht wurde, ist einfach unglaublich. Natürlich haben wir hier auch viel unternommen. Zum Beispiel waren wir auf dem höchsten Gebäude der Welt, auch sind wir ungefähr drei Kilometer von den 1800km der Yonge Street entlang geschlendert und waren auf einem Boot, welches uns nach Centre Island gefahren hat. Hier sitzt Annemaus gerade auf dem Glassfloor des CN-Towers und unter ihr geht es so circa 350m in die Tiefe. Und am Dienstag ist Shashi mit uns zu einem Ort gefahren, den man, so glaube ich jedenfalls, als Kanadabesucher nicht auslassen sollte.
Nämlich zu den Niagara Fällen. Sie hat dazu sogar ihren Bekannten Fred Clark gebeten, uns zu begleiten. Er arbeitete früher, übrigens genau wie Shashi, als hohes Tier in der Politik und ist hier in Ontario nur allzu bekannt. Sie waren beide hauptsächlich für die Wahlkampagne für den Premierminister verantwortlich, und ihm durch ihre Arbeiten zu einem eindeutigem Sieg verholfen.
Das Besondere aber ist, dass Fred unheimlich viel von der Geschichte und anderen interessanten Details Kanadas zu berichten hat. Es ging durch die Weinregion Ontarios, danach entlang am Niagara River bis hin zu früheren Hauptstadt Kanadas „Niagara on the Lake“ (früher: „Newark“). Und Fred hatte zu Allem etwas zu berichten. Es wurde nicht langweilig.
Aber man muss sich das einmal vorstellen:
…wir, zwei im „Shaggy“-Van lebende Traveler, unterwegs mit zwei von Auszeichnungen gekrönten Politikern, auf dem Weg zu den gewaltigsten Wasserfällen dieser Erde. …man erlebt ja sonst Nichts. Auch für Shashi hatte es sich an diesem Tag gelohnt, denn nach all den Jahren, in denen sie nun mittlerweile die Niagara Fälle schon besucht hat, traute sie sich nie mit der „Maid Of The Mist“, einem großen Boot, bis fast unter den Wasserfall zu fahren. Bis sie von uns ohne Gnade mit auf den Dampfer „gezogen“ wurde. Ha….
Es hat ihr aber viel Spaß gemacht und wir sind auch nur ein bisschen nass geworden. Für uns ist der Aufenthalt hier in Toronto nun aber leider zu Ende. Wir müssen weiter.
Nach all diesen tollen Erlebnissen, fällt es uns allerdings unheimlich schwer hier aufzubrechen. Man glaubt gar nicht, wie schnell man sich vom „Straßen-Leben wieder an so eine schön gemütliche Wohnung gewöhnen kann. Schon komisch…

…aber Eines noch:
…alle die uns kennen und schon an so manche Abenden unseren Reiseberichten zuhören „mussten“, wissen ja, dass wir in den nun fast fünf Jahren unseres Reisens schon so Einiges an Gastfreundschaft erlebt haben. Ganz besonders von Matt und Angela aus Neuseeland, die uns ja bekannter Weise ein ganzes Jahr ein Heim geboten haben, hatten wir immer viel zu erzählen.
Nun aber zählt auch Kanada zu „unseren“ gastfreundschaftlichsten Ländern dieser Erde. Und das wegen vier Personen: Ashok, Shashi, Reena und Jason!

Der Weg Richtung Westen
Seit einer Woche nun haben wir deutlich die Größe Kanadas zu Spüren bekommen. Die Straßen scheinen unendlich und die Himmel grenzenlos. Wir jedoch schlagen uns da durch.
Nach all dem Stadtleben (und Shashi’s leckerem Essen) haben wir auf unserem Weg Richtung Westküste wieder so Einiges erleben dürfen.
Das Wetter hatte uns nicht im Stich gelassen und so konnten wir die Schönheiten der Natur noch mehr genießen.
Unser erstes Ziel nach Toronto hieß „Manitoulin Island“. Das ist die größte Süßwasserinsel der Welt. Wir wollten sie deshalb mit dem Kanu umrunden, aber wahrscheinlich hätten wir dafür wohl ein weiteres Jahr hier in Kanada gebraucht. Auch waren wir im kalten Wasser des „Lake Superiors“ schwimmen. Das ist der größte See Kanadas und es kommt einem vor wie am Ozean. Weißer Sand und kristallklares Wasser. Hier erschlag ich gerade eine Pferdebremse. Die „Sau“ hatte mich doch tatsächlich in die Schulter gestochen. Das hat noch nach Tagen gejuckt. Trotz der wunderschönen Landschaften wurden wir allerdings auch ständig an die Gefahren Kanadas erinnert. Da sind nicht nur die Elche, die eine der höchsten Unfallursachen (besonders am Abend) darstellen. Nein…. …,da sind auch diese Kollegen. Ich sag Euch, irgendwie wird einem da schon anders, wenn man so ein Tier in Natur erlebt. Ganz besonders wenn man sie auch noch in der Nähe seines Rastplatzes sieht. Wir jedenfalls versuchen, ab sofort, nach 18Uhr Nichts mehr zu trinken, damit wir nachts nicht mehr raus müssen. Besonders Anne mit ihrer „Blasenschwäche“ muss dursten. So…
Denn wir sind jetzt an einem Ort angekommen an dem es nicht nur Schwarzbaeren (siehe Foto) gibt, nein….
….sondern auch Grizzlybären. Buhhuhuh….
Wir sind nämlich heute an den Rocky Mountains angekommen. Jaaaaaaaaaaaa…..
Wir haben es tatsächlich schon so weit geschafft. Und es ist so schön hier. Einfach unglaublich!
Mal sehen, was wir hier so alles erleben dürfen.

Von Heut Auf Morgen…

…hatten wir uns dafür entschieden doch nicht, mit dem wenigen Geld was uns geblieben war, weiter in den Norden Kanadas zu reisen.
Und deshalb haben wir uns kurzerhand einen Job gesucht, und auch gleich einen gefunden.
In dieser schönen Lodge wurden nämlich noch „Housekeeper“ (das Wort hört sich doch irgendwie cooler an als „Reinigungskraft“, nicht wahr!? haha…) gesucht, und wir jedenfalls, haben den Job sofort angenommen. Es gibt wirklich nicht allzu viel von der Arbeit zu berichten, wir haben nämlich wirklich den ganzen Tag nur geputzt. Das Schöne aber war, dass unsere Arbeitskollegen und Vorgesetzten (hey Doug) alle super nett waren und wir dadurch echt eine Menge Spaß beim „housekeeping“ hatten.
Und bei so einem Ausblick denkt man sowieso nicht über die Arbeit nach.
Da kommt es einem die ganze Zeit vor wie Urlaub. Und nach der Arbeit durften wir dann sogar des Öfteren auch mal einen der Luxusräume (so circa 270 Euro die Nacht) für eine Grillparty benutzen. Wir haben uns aber in den fünfzehn Arbeitstagen (an denen wir übrigens 152 Stunden pro Person gearbeitet haben) genug Geld für unsere Weiterfahrt zusammen gespart.
Und deshalb haben wir nun auch Canmore am Mittwoch dem 16. August verlassen.
Nun geht es in den Norden, wo wir doch hoffentlich noch ein wenig warmes Wetter abbekommen.

White Water Rafting

Eine Sache sollte man hier in Kanada auf keinen Fall auslassen. Und zwar: „Rafting“!
Und wenn man schon mal in den Rocky Mountains ist, warum dann nicht gleich die reißende Strömung des „Kicking Horse Rivers“ mitnehmen.
Und das haben wir dann auch getan. Was für ein Erlebnis! Ich sag Euch: „Der Fluss hat seinen Namen nicht umsonst.“
Es war der Hammer. Wir kamen aus dem Schreien nicht mehr raus. Hier sieht man Annemaus (hinten links) bei ihrem Schreikrampf. ha… Zwei Stunden waren wir auf dem Wasser. Ok, wir wissen zwar immer noch nicht, warum die Leute diesen Trip als „Full Day Trip“ verkaufen, aber es hat sich so was von gelohnt…. …wir waren nass bis auf die Knochen. Auch unsere drei japanischen Arbeitskollegen hatten einen riesen Spaß.
Also für uns steht es fest: „Das war nicht das letzte Mal, dass wir in so einem Schlauchboot gesessen haben!“

 Der Weg Nach Norden

Nach unserem Abenteuer am „Kicking Horse River“ ging es nun weiter. Richtung Norden.
Unser Weg führte uns dabei durch die zwei berühmtesten Nationalparks Kanadas: den Banff und den Jasper.
Nun ja, sie sind nicht umsonst so berühmt und somit völlig überlaufen, aber wenn man einmal über die ganzen Touristenmassen hinweg sieht, kommt man hier wirklich aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Riesige Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln, türkise Berg- oder Gletscherseen und Wald, Wald, Wald… Einfach unglaublich! Hier stehe ich gerade am Lake Moraine, dem wohl meist fotografierten See in den Rockies. Glücklicher Weise konnten wir noch eine Stelle zum „knipsen“ finden, ohne irgendwelche fremden Leute im Hintergrund. haha… (eben Hochsaison)
Aber ich will ja gar nicht lästern. Er ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Und alles sieht hier soooooooo schön aus.

Mittendrin

Man erwartet ja bei seiner Fahrt ja manchmal so Einiges, nicht wahr!? Ein Reh könnte einem vors Auto laufen, man könnte Einschlafen oder gar einen Crash verursachen oder zumindest in einen verwickelt werden.
Aber das wir hier fast in eine Bisonherde „reinbrettern“, hätten wir nun wirklich nicht gedacht.
Ja wirklich, eine wilde Bisonherde. Und wir mittendrin. Man muss sich das einmal vorstellen. Da ziehen so circa 150 Tiere gemütlich und Gras fressend an einem vorbei ohne wirklich Notiz von uns zu nehmen. Ok, der riesen Bulle hier schaut nicht gerade freundlich drein, aber er hat unseren Shaggy nicht gerammt.
Wir hatten wirklich geglaubt, die „Weißen“ hätten alle Büffel der Indianer erlegt, aber denkste.
Es gibt sie doch noch! Whowwwwwwww!
Und wir dazwischen, völlig umzingelt von den riesen „Viechern“!
Wir durften sogar Zeuge werden, wie diese Herde einen Fluss durchquert. Was für ein Schauspiel. Das war wirklich ein Schauspiel das wir nicht so schnell vergessen werden.
Und wir mittendrin! (Oh, das sagte ich schon!)

Im Yukon

Yukon ist eine der nördlichen Provinzen Kanadas und für uns wohl auch einer der schönsten (also oben links, und grenzt somit an Alaska).
Wir hatten sehr lange überlegt, ob wir diese gewaltige Strecke bis hoch in den Norden überhaupt auf uns nehmen.
Aber jetzt im Nachhinein können wir keine richtigen Worte finden, um das auszudrücken was wir sehen und erleben durften.
Die Provinz Yukon ist so richtig erst durch den großen Gold Rush im Jahre 1898 entstanden. Tausende von Menschen aus aller Welt kamen damals in dieses Gebiet. Und so wurden Städte wie Whitehorse oder Dawson City gegründet, welche wir deshalb natürlich auch unbedingt besuchen wollten.
Hier in Dawson kann man sich wirklich wunderbar in die Zeit des Gold Rush’shineinversetzen. Die Straßen sind noch nie mit irgendeiner Art von Asphalt in Berührung gekommen und auch die Gehwege sind noch aus Holz. Wir allerdings hatten nur eins im Kopf; nämlich das „Gold“! Deshalb haben wir uns auch gleich auf den Weg zum Goldwaschen gemacht. Die arme Annemaus hat nicht ein einziges Krümchen gefunden. Ich hatte da etwas mehr Glück. Meine Goldkrümel haben so ungefähr den Wert von einem halben Bier (0,3L). Aber besser als gar kein Bier. Hätte ich nur ein bisschen mehr gefunden, wäre ich wohl durchgebrannt.
Aber das sollte nicht sein!

Nachdem wir uns Dawson soweit angesehen und ich mein halbes Bier in mich hineingeschüttet hatte, wollten wir noch ein Stückchen weiter in den Norden.
Und zwar auf den Dempster Highway. Und ich sag Euch: „Das war schon ein Abenteuer!“ Wir zwei auf einer Schotterstraße und kaputter Heizung Richtung Polarkreis. Es hätte kälter nicht werden können, aber es hat sich gelohnt.
Durch die unendlichen Weiten der Tundra, denn da oben wächst kein Baum mehr, kommt man sich so klein vor; bekommt aber wiederum ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Am Abend standen wir an einem kleinen See der durch den Sonnenuntergang rot gefärbt wurde. Und zu unserem Glück konnten wir in diesem See sogar noch einen Elch beim Fressen beobachten. Einfach wunderschön!

Nach 220 Kilometern aber war es soweit. Wir mussten uns geschlagen geben, denn durch die Lüftung von Shaggy wurde ständig eiskalte Luft geblasen (ich hatte ja schon erwähnt, dass unsere Heizung im Auto noch nie funktioniert hat).
Haben wir das Gebläse ausgeschaltet, wurden die Scheiben dermaßen beschlagen, dass wir nicht weiterfahren konnten. Also ein Teufelskreis in dem wir steckten. Jedenfalls war es einfach zu kalt. Circa 150km vor dem Polarkreis mussten wir umdrehen. Ich hätte heulen können! Anne nicht, die hat sich gefreut.
Aber es wird die Zeit kommen und ich werde es eines Tages noch schaffen! harharhar…

Wir sind dann von Dawson nach Alaska und dann, nach einem eintägigen Aufenthalt in Alaska, wieder nach Kanada.
und zwar auf dem berühmten Alaska Highway entlang am Kluane Nationalpark. Das Wetter war beschissen, aber wir wussten, dass der Kluane Nationalpark die größte Population von Grizzly Bären beherbergt und haben deshalb ständig unsere Augen offen gehalten. Und wer suchet der findet. Dieser riesen Oschi ist ganz gemütlich an uns vorbei gezogen und wir hatten die Möglichkeit ihn eine halbe Stunde lang zu verfolgen. Was für schöne Tiere das doch sind. Einfach zum Knuddeln. ok!
Aber es ist schon ein besonderes Gefühl so einen Bären bei seiner Tageswanderung zu beobachten. Auf jeden Fall sollte man diese Tiere nicht unterschätzen und ständig mit vollem Respekt behandeln. Wir sind dann noch etwas Kanu gefahren und ich hab mein Angelglueck getestet (ohne Erfolg) und waren im Großen und Ganzen glücklich darüber, wieder in etwas wärmeren Gefilden zu reisen.
Jedenfalls war der Aufenthalt im Yukon fantastisch und ein richtiges Abenteuer für uns.
Wir sind dann aber wieder nach Alaska. Nun schon zum zweiten Mal.

Lachsangeln In Alaska

Wer hätte das gedacht, dass es uns doch tatsächlich noch in das wunderschöne Alaska führt. Wir durften ja schon so manche tollen Fotos von unseren lieben Nachbarn Herbert und Tina bewundern, aber dass wir selber noch einen Abstecher machen, war eigentlich nie von uns geplant.
Der Haines Highway , welchen man unbedingt fahren sollte wenn man sich im Yukon befindet, führte uns nun von Haines Junction (Kanada) nach Haines (Alaska, USA). Haines ist eine kleine gemütliche Stadt umgeben von Fjorden und ein Kanal führt direkt zum Pazifik.
Wir hatten hier nun drei Tage Aufenthalt, da wir auf die nächste Fähre nach Skagway (Alaska) warten mussten. Anfangs sehr enttäuscht über die lange Wartezeit schlug unsere Laune aber schnell in riesen Freude um. Ok, mehr bei mir als bei Anne….aber egal.
Wir sind nämlich genau in der Zeit hier aufgetaucht, in der die Lachse anfangen die Flüsse hinauf zu schwimmen um zu laichen.
Und dieses Ereignis fordert einen ja gerade dazu auf sich eine schöne Mahlzeit an Land zu ziehen. Gesagt getan.
Kaum sind wir am Fluss angekommen (nachdem ich mir noch eine Angellizenz besorgt hatte), ging es auch schon los. Und was für Dinger da rumschwimmen, sag ich Euch. Die lassen einem das Anglerherz höher schlagen. Und kämpfen tun sie auch vom feinsten, wenn sie einem dann an den Haken gegangen sind.
Jedenfalls hat es nicht lange gedauert bis wir unser Abendbrot zusammen hatten.
Frischer Alaska Lachs, mit viel Gemüse und Kokosnussmilch in Aluminiumfolie eingewickelt und rauf aufs Feuer.
Und das alles noch umgeben von dieser sagenhaften Landschaft……..es ging nicht besser.
Bis zum nächsten Tag……

Früh am Morgen wurden wir erst einmal Zeuge davon, wie sich ein Braunbär sein Breakfast fängt. War natürlich wieder der Hammer so etwas zu beobachten. Ist hier aber auch nicht ungewöhnlich, denn da wo Lachse sind, sind auch die Bären.
Wir selber sind am Abend einem großen Braunbären sehr nahe gekommen und ohne das Buch „Sicherheit in Bärengebieten“, welches wir von Herbert und Tina geschenkt bekommen haben und wodurch wir nun das nötige Wissen hatten, wäre die Geschichte bestimmt böse ausgegangen. Aber alles gut! Leider können wir dazu keine Bilder zeigen, denn fotografieren war in diesem Augenblick nun wirklich nicht möglich.
Auf jeden Fall möchten wir uns auf diesem Wege nochmal ganz herzlich bei Herbert und Tina bedanken (hoffentlich lest Ihr das). Ihr habt dadurch auf jeden Fall Annes Leben gerettet, denn die stand dichter an ihm dran. Ich hätte ja noch wegrennen können. Ha….
Aber das ist alles eine ganz andere Geschichte. Ich will Euch nämlich lieber etwas anderes erzählen.
Ich war, nach der Bärenbegegnung, nun wieder voll vom Angelfieber gepackt und hatte uns nun auch schon Essen für die nächsten Tage zusammen geangelt. Das ganze Fischen hat jedenfalls soviel Spaß gemacht, dass auch Anne vom Jagdtrieb erfasst wurde und sofort ihr Glück mit der Angelrute versuchen wollte.
Im Nachhinein bereue ich es natürlich, dass ich ihr die Angel gegeben habe, aber man kann ja leider nicht in die Zukunft blicken.
So, stellt Euch einmal vor:
…Anne beim angeln….großer Lachs beißt an….Anne schreit….das Wasser platscht….Anne zieht den Fisch an Land…. mmhh….nun will Anne Foto haben….
Anne aber vergisst völlig den noch im Fischmund steckenden Blinker und zieht auf irgendeine komische Art und Weise weiterhin an der Angel…..
auf einem Mal….Kaaaaaaaawuschhhhhhhh….
Der Blinker löst sich und fliegt mit einer derartigen Geschwindigkeit an meine Unterlippe, dass dadurch sogar mein Kopf nach hinten geschnellt ist. Im ersten Augenblick hatte ich noch angenommen, jemand hätte mir mit Anlauf eine Angelrute in die „Schnauze“ gehauen. Doch das war es nicht, aber was dann? Ich drehte meinen Kopf nun wie verrückt hin und her, um zu erfahren, was mir da denn eben gerade diesen Hammerschlag verpasst hat, und bei jeder Bewegung kommt dieses Klappergeräusch von meinen Kinn. Mmmhhhh…das ist komisch. Aber an Anne’s immer weißer werdenden Gesichtes wusste ich nun was los war.
Der Blinker steckte in meiner Unterlippe……..

Etwas später, nachdem mein Schwindelgefühl und Unwohlsein etwas vorüber war, haben uns die beiden Kalifornier Clarence und Cora zur 25km entfernten Notaufnahme gefahren.
Zu unserem Glück, denn Anne hätte beim besten Willen nicht mehr fahren können. So kreidebleich wie sie war. Nun ja, und mich hätte das Klappergeräusch vom Fahren irgendwie abgelenkt. Im Krankenhaus ging es gleich in das Behandlungszimmer und nachdem die Ärzte ihre Lachanfälle überwunden hatten, wurden mir die Haken, es steckten nämlich zwei von den insgesamt drei Haken bis zum Anschlag drin, herausoperiert.
Nun, auch das hört sich wahrscheinlich einfacher an, als es eigentlich war.
Denn einfach rausziehen konnte man die Haken wegen ihrer kleinen Widerhaken natürlich nicht. Deshalb mussten sie nun weiter reingeschoben werden, damit sie dann weiter unten wieder austraten. Danach wurden die Widerhaken abgeknipst und man konnte den gesamten Blinker nach oben rausziehen.
Aber auch diese gesamte Prozedur erwies sich als nicht unkompliziert und die beiden Ärzte mussten ganz schön rumwrangeln mit dem Ding. Und genau bei diesem Vorgang rutscht der Doktor doch mit seiner Schere ab und verpasst mir einen Kratzer am Kinn (unteres Foto), der eigentlich noch mehr Schmerzen hervorgerufen hat, als der eigentliche Fischfänger. „Oh,… I’m sorry“, sagte er. Mmmmhhh, ok! Nun ja, die Schmerzen sind vorüber, die Wunde ist mittlerweile schon fast nicht mehr zu sehen und ich habe das schönste Alaskasouvenir was man sich denken kann.
Den Blinker!

Der Weg Nach Vancouver Island

Eigentlich war ja von uns geplant mit der Fähre (von Prince Rupert nach Port Hardy) runter nach Vancouver Island zu fahren, da diese aber über Monate ausgebucht war mussten wir dann doch die 1500km in Angriff nehmen.
Wir hatten nämlich schon in Stewart telefonisch versucht einen Platz auf dem begehrten Schiff zu ergattern, aber nichts hat geholfen. Auch kein betteln!

Die Holzindustrie bietet wohl die meisten Arbeitsstellen an so abgelegenen Orten wie Stewart und Hyder.
Auf dem Foto kann man sehen, wie hier die gefällten Bäume transportiert und gesammelt werden. Wenigstens konnten wir uns somit noch etwas in Stewart (Kanada) aufhalten, denn das Besondere an diesem Ort ist, dass er gleich an Hyder (Alaska) angrenzt. Eigentlich merkt man gar nicht, dass man in zwei verschiedenen Orten ist. Und auf gar keinen Fall in zwei verschiedenen Staaten.
Es gibt hier nämlich auch keinen Grenzübergang, was jawohl für die Ami’s ziemlich ungewöhnlich ist.
Bloß auf dem Weg von Alaska nach Kanada, also von Hyder nach Stewart, wird man von einer gelangweilten kanadischen Grenzbeamtin gefragt: „Do you have any alcohol or tobacco in your vehicle?“ …..“Yeah, I wish!“

Jedenfalls waren wir somit wieder mal in Alaska, und wenn uns jetzt jemand fragt ob wir schon einmal in Alaska waren, können wir mit Gewissheit antworten: „Ja, schon drei mal!“ Ha…

Was man hier aber wieder wunderschön beobachten kann sind Bären, denn wir hatten auch hier das Glück an einen kleinen Fluss zu kommen in dem die wohl tausende von Lachsen zu ihrer letzten Ruhestätte kommen. Ja, hier wird dann gelaicht und das war‘s. Schluss mit lustig!
Und wie ich schon einmal geschrieben hatte: „Da wo Lachse so leicht zu fangen sind, sind auch Bären!“ Das ist ein Grizzly wie er gerade ein Bad nimmt bevor es dann zum Fluss geht, wo er sich auch gleich einen dicken fetten Chum Salmon(Hundslachs) fängt und frisst ohne sich auch nur im Geringsten stören zu lassen. Was für ein Schauspiel sag ich Euch. Unglaublich!
Ich hatte natürlich auch wieder überlegt, ob es sich noch lohnt hier die Angel reinzuhalten, aber nee… die Lachse schmecken so kurz vor oder nach dem Laichen nicht mehr. Ok! Und so ging es dann auch schon wieder los. Vorbei an wunderschönen Landschaften hatte uns auch das Wetter nicht im Stich gelassen.
Und bei all diesen Ausblicken kann man sich jawohl denken wie lange so eine Autofahrt dauern kann. Ständig muss gestoppt werden, zum filmen und zum fotografieren. Besonders morgens nach dem Aufstehen, wenn man einen Blick auf die stillen Seen, in denen sich die schneebedeckten Berge spiegeln, genießen darf, muss der Tag einfach schön werden (obere Foto).
Ich weiß, klingt ganz schön schmalzig, aber naja. Vorbei ging es auch an diesem Canyon.
Shaggy hatte bei diesen Bergen ganz schön zu kämpfen. Dazu kam dann noch die Mittagssonne und aus unserer Lüftung kam nur noch heiße Luft. Ich meine richtig heiße Luft. Ja,…wir haben viel Spaß beim Autofahren. Und zum Abend hin, nachdem wir aufgehört haben zu schwitzen, kühlt es sich wieder so ab, dass wir kurz bevor wir es uns in Shaggy gemütlich machen noch von solch einer mystischen Landschaft umgeben werden. Hier fehlte nur noch so ein Wolfgeheule, …naja besser doch nicht, sonst hätte Annemaus wohl wieder kein Auge zubekommen.

Vancouver Island

Da stehen wir ungefähr zwei Stunden in der Warteschlange für die Fähre und dann knöpfen die Jungs uns auch noch 40$ mehr ab, bloß weil wir ’n Kanu auf dem Dach haben. Hätten wir es an der Seite hängen gehabt, wären es „nur“ 50$ gewesen. Ich war vielleicht aufgebracht, und beim diskutieren mit dem Kassierer kam mein deutscher Akzent schon wieder so zum Vorschein, dass sie uns fast noch mehr berechnet hätten.
„Wott ar ju zinking?“
Aber was soll man machen? Ist ja auch alles nicht schlimm!
Der Preis wurde bezahlt und los ging es auf die wunderschöne Insel. Und während Anne sich so ordentlich einen abgeklappert hat, haben wir diesen Sonnenuntergang zu Gesicht bekommen. Da wurde unsere Freude auf diesen Teil Kanadas noch größer. Als erstes ging es rüber zur Westküste. Nach Tofino. Die Preise hier aber haben uns dermaßen aus den Latschen geworfen, dass wir über diesen Ort nie wieder reden wollen. Unglaublich! Fünfzig Dollar für eine Nacht auf dem Campingplatz und fünfundzwanzig Dollar für eine Pizza haben uns einfach den Rest gegeben.
Wir haben uns dann selber etwas gekocht und waren auch schon wieder verschwunden aus diesem Touristengebiet.
Wir sind dann weiter in den Norden und haben auf dem Weg ein kleines Fischerdorf an der Ostküste für uns ausfindig gemacht. Nämlich Sayward. Und ich sage Euch: Was für ein gemütlicher Ort. Nur fünfzehn Dollar für eine Nacht auf dem Campingplatz und nur zwölf für eine Pizza. Ja, das war was für unseren Geschmack. Das hört sich ja auch viel besser an. Ok, wir haben uns zwar keine Pizza gekauft, haben aber dafür zwei Nächte auf einem kleinen Zeltplatz verbracht. Und abends haben wir zwei dann den Ausblick auf das Wasser genossen. Und man glaube es kaum, aber am zweiten Tag kamen sogar so circa 9-11 Orcas (Killerwale) direkt in die Bucht geschwommen. Es war atemberaubend. Was für ein Schauspiel und wir waren wieder total aus dem Häuschen.
Wir haben aber auch immer ein Schwein, denn somit hatte sich auch unser Plan, nämlich ein Whalewatching Trip mitzumachen, erübrigt.
Ist ja auch viel aufregender wenn die Tiere zu einem kommen und nicht umgekehrt.
Ich muss mich allerdings hier entschuldigen. Wir haben in aller Aufregung zwar die Kamera am Laufen gehabt, aber völlig vergessen auch mal ein Foto zu schießen.
Ist echt Schade, aber nun eh zu spät. Auf jeden Fall ist dieses kleine Örtchen einen Besuch wert.

Da wir im Norden Vancouver Islands vom schlechten Wetter verfolgt wurden, sind wir schleunigst runter in den Süden.
Denn hier schien wieder die Sonne. Und am nächsten Morgen, nach dem Aufwachen, dann dieses Bild. Wir haben ewig einfach nur dagestanden und diese Landschaft genossen. mmmmhhhhhh… Es war zwar ganz schön kühl, aber mit etwas warmen Tee ging die ganze Sache schon.
Manchmal findet man keine Worte für so solch einen Moment. Man genießt es einfach. Und manchmal ist es so schön, dass einem sogar die Tränen kommen. Ohhhh….Schmalz….
Stimmt natürlich nicht. Ha…Anne ist einfach so eine dicke Pferdebremse ins Auge geflogen. Sie kann aber schon wieder gucken. Wir haben mittlerweile Vancouver Island wieder verlassen. Und da unsere Geldreserven fast aufgebraucht waren, hatten wir uns auch schon auf Jobsuche begeben. Aber dazu mehr beim nächsten Mal.

Noch Elf Dollar
Oh jeh…, jetzt ist es schon wieder so lange her seitdem ich einen Beitrag verfasst habe, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, was in der letzten Zeit so alles passiert ist.
Und nun sitz ich hier vor dem Computer (mit zusammen gekniffenen Augen) und versuche krampfhaft meine Erinnerung wieder wachzurütteln. Oh jehhhh…
Aber ok, ich probier es einfach.
Im letzten Beitrag hatte ich bereits erwähnt, dass unsere Geldreserven ziemlich dem Ende nahe waren und auch, dass wir Vancouver Island schon verlassen hatten.
Eigentlich aber hatten wir mit unserer Jobsuche schon auf der Insel begonnen. Nachgefragt haben wir meiste Zeit in größeren Hotels, es stellte sich aber als schwieriger heraus, als wir anfangs angenommen hatten. Entweder sollten wir noch ein bis zwei Wochen bis Arbeitsbeginn warten, oder es war einfach nur schlecht bezahlt. Deshalb entschieden wir uns sehr schnell dafür wieder aufs Festland zurückzukehren, um es mit der Suche in den Skiresorts (Urlaubsgebiete für Schneeliebhaber) zu versuchen. Auf dem Weg dahin habe ich natürlich wieder fleißig versucht uns ein leckeres Abendessen auf den Tisch zu bringen, was des Öfteren auch geklappt hat. Hier seht Ihr mich mit einem Sockeye Salmon, dem wohl leckersten von den insgesamt fünf Lachsarten hier in Kanada. Den haben wir uns schmecken lassen. In Whistler, dem wohl größten Skigebiet im Norden Vancouvers, rannten wir nun wie die Bekloppten von Hotel zu Hotel, um uns im Endeffekt eine Abfuhr nach der anderen abzuholen. Was für eine Scheisse, sag ich Euch. Der Grund dafür ist aber verständlich. Da die anstehende Skisaison wieder tausende von Touristen in diese Gebiete zieht, brauchen die Hotelketten natürlich auch jemanden, der die gesamte Zeit bei ihnen bleibt. Da wir aber wieder so ehrlich waren und erzählt haben, dass unser Visa bereits im Dezember ausläuft, hatten wir somit sämtliche Chancen auf einen Job verspielt.
Für uns aber war es sehr wichtig eine Arbeitsstelle zu finden, die nicht weit von Vancouver entfernt liegt.
Denn wie einige von Euch ja bereits wussten, stand der Besuch meiner (Bunki’s)Eltern bevor und wir hatten versprochen sie vom Flughafen in Vancouver abzuholen. Also… je dichter wir an Vancouver arbeiten können, desto weniger Kilometer brauchen wir am Ende abreißen.
Aber all das sollte nicht sein. Wir konnten keine Arbeit finden ganz egal wo wir es versucht haben. Zum verzweifeln!
Aber einen Trumpf hatten wir noch im Ärmel: und zwar Doug, unseren ehemaligen Manager in Canmore. Er hatte uns nämlich schon im August einen Job zugesagt, falls wir denn wiederkommen würden. Nun ja, und das haben wir dann auch getan. Und circa tausend Kilometer später und 11 Dollar auf dem Bankkonto (und 190 Dollar in der Tasche) rollten wir, am Abend bei diesem Sonnenuntergang, völlig unterkühlt in Canmore ein. Ich hatte doch schon einmal erwähnt, dass unsere Heizung in Shaggy nicht funktioniert oder? mhhh…
Jedenfalls konnten wir den nächsten Tag schon mit der Arbeit beginnen und ich sage Euch, wir waren total glücklich wieder hier zu sein. Diesen Ausblick genießen wir jeden Tag und was für nette Menschen das doch hier sind. Einfach unbeschreiblich.
Doug hat sich so um uns gekümmert, dass wir es bereut haben, nicht schon früher wieder nach Canmore gekommen zu sein. Wir haben ein warmes Zimmer bekommen und verdienen sogar etwas mehr pro Stunde. Super! Alles was wir brauchen. Somit sollten wir wohl das nötige Geld für unser Rückflugticket und für die Zeit mit meinen Eltern zusammen sparen können. Ok, es blieben uns dafür nur vier Wochen, aber wir haben es geschafft. Die Tickets sind bereits bezahlt und Taschengeld für den Urlaub mit meinen Oldies haben wir auch zusammen. Wow…. Auf Arbeit haben wir wieder soviel Reinigungszeug inhaliert, dass wir gar nicht wussten ob wir den Tag gerade begonnen oder schon beendet hatten und am Abend hatten wir eine lustige Zeit mit unseren zwei Mitbewohnern Rie und Hiroshi.
Wir haben zusammen viel gekocht und somit wieder Massen an japanischem Essen in uns hinein geschaufelt. Zum Glück macht dieses Essen nicht dick, sonst wären meine Finger wohl schon so fett, dass ich diese Tastatur nicht mehr benutzen hätte können.
Auch wurden wir von Doug und seinem Partner zum Thanksgiving Dinnereingeladen. Ich sag Euch, dass war der Hammer. Anne und ich haben dabei so reingehaun, dass es schon peinlich wurde. Man haben wir uns blamiert. Aber alles gut wieder. Die Leute gucken uns schon wieder an. Achso, eine Sache noch. Wir hatten noch nicht einmal unseren ersten Gehaltsscheck, da ging Anne schon wieder shoppen. Danach hatten wir dann nur noch 11 Dollar auf dem Bankkonto und circa 80 Dollar in der Tasche. So, jetzt könnt Ihr Euch mal vorstellen, was ich hier für Schwierigkeiten mit Anne durchmachen muss. Zum heulen. Haha… Wir haben bereits unseren Shaggy umgebaut und ihn somit für den Trip mit meinen Eltern startklar gemacht.

Meet The Parents

Was man in nur neun Tagen so alles erleben kann, ist schon ziemlich erstaunlich.
Angefangen mit dem schönsten Herbstwetter, über Bärenbegegnungen und tausenden von gefahrenen Kilometern, bis hin zu einem ausgelösten Feueralarm in einem Luxushotel. Im Großen und Ganzen, der Urlaub mit meinen Eltern wurde nicht langweilig.
Aber ich sollte diesen Beitrag vielleicht von vorne beginnen.

Um den Aufenthalt für meine Eltern so angenehm wie möglich zu machen, hatten wir sie von Anfang an auf das Schlimmste vorbereiten wollen.
Bei sämtlichen Gesprächen am Telefon haben wir davon erzählt wie kalt es hier schon sei, wieviel Regen und Schnee schon fällt und auch, auf welche Temperaturen sie sich in Shaggy mit der kaputten Heizung einstellen müssen.
Und dabei haben wir natürlich ordentlich übertrieben.
Und das alles nur,… weil es danach eigentlich nur noch besser werden kann und sie somit nicht enttäuscht werden konnten.
Aber all das hätten wir uns echt sparen können, denn außer, dass die beiden vor lauter Angst und Aufregung daheim in Deutschland kein Auge mehr zubekommen haben, wurden wir in Vancouver vom schönsten Wetter begleitet.
Nichts mit Kälte und Regen. Von wegen… …blauer Himmel, und dann die Farben der Bäume, die sich ja bekannter Weise im indian summer so richtig entfalten. Einfach traumhaft.
Und nachdem wir eine Nacht in einem schönen Hotel mit Hafenaussicht (eines der Gebäude auf dem oberen Bild) verbracht hatten, ging es am Sonnabend dem 21. Oktober Richtung Rocky Mountains.
Da Anne und ich den kompletten Weg aber nicht noch einmal fahren wollten, wir waren nämlich gerade am Donnerstag dem 19. Oktober von Canmore nach Vancouver so etwa 12 Stunden am Stück unterwegs, hatten wir schon eine Übernachtung in einem Hotel unserer Firma reserviert.
Ich sage Euch, da hat sich das Putzen doch so richtig bezahlt gemacht, denn an Stelle von 350 Dollar für eine Nacht brauchten wir, als Angestellte, nur 68 Dollar aufbringen. Wahnsinn!
Und weil es alles so schön war und damit es auch ja nicht langweilig wird, hat Annemaus abends beim Kochen fast die ganze Hütte abgefackelt. Ich weiß eigentlich immer noch nicht was genau sie da veranstaltet hat, jedenfalls schoss die Flamme aus der Pfanne fast bis zur Decke.
Nun ja, und da die Räume hier so eine Zimmerhöhe von ungefähr 3,2 Metern haben, hat sich natürlich der Feueralarm mit so einem Krach eingeschaltet, dass ich gedacht habe, wir brauchen nicht nur die Feuerwehr zu rufen, sondern auch einen Krankenwagen, da es vielleicht die Herzen meiner Eltern nicht mitmachen.
Aber nein, alles gut.
Nach etwa drei Minuten schaltete sich der Alarm dann endlich wieder ab und den Rauch hatten wir dann auch nach einer Stunde aus den Zimmern.
Ok, das Piepen in unseren Ohren hielt noch etwas länger an, aber das ging auch.
Somit hatte Annemaus schon am zweiten Tag gezeigt aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Jaja… aber ich liebe sie trotzdem.

Und wenn man schon so einen Angestelltenpreis bekommt, warum dann nicht gleich einige Nächte mehr in so einem Hotel verbringen.
Deshalb ging es dann auch schon am nächsten Tag weiter nach Canmore.
Und kaum waren wir oben in den Bergen, wurde es um so einige Grade kälter, was sich natürlich auch im Auto voll bemerkbar machte. Aber da unsere zwei lieben Besucher von den Landschaften so begeistert waren (wir natürlich auch), sind ihnen die Temperaturunterschiede kaum aufgefallen. Jedenfalls war die Ankunft in diesem Traumgebirge sagenhaft und es musste natürlich auch alles fotografisch festgehalten werden. So saß mein Papa, in Handtüchern und Decken eingewickelt, nun auf dem Rücksitz und auf ständiger Lauer nach den schönsten Fotomotiven.
Das einzige Geräusch welches wir von hinten aus dem Auto
hörten, ok außer dem „Haaaaalt aaaaan!“ , wenn er eines dieser Motive gefunden hatte, war das Zurückspulen eines 36er Films von seiner Kamera.
Oh nee, er und seine Fotokamera. Ich glaube er hat sie zur Jugendweihe geschenkt bekommen, aber da bin ich mir nicht so sicher.
Und während mein Vater nach spektakulären Fotokulissen suchte, hielt meine Mutter Ausschau nach weiteren Subway- Filialen. Nicht dass sie der Esssucht verfallen wäre, aber jedes Mal wenn sie so eine Sandwichbude entdeckte, schrie auch sie „Haaaaaalt aaaaan!“. Eine Grizzlymutter mit zwei Jungen, zum Beispiel, schlenderte da doch gemütlich am Straßenrand entlang.
Kurz danach durften wir sogar noch einen Schwarzbären beobachten. Hier muss ich mich jetzt aber auch mal selber loben, denn diesen riesen Klopper habe ich auf einer Entfernung entdeckt, dass meine anderen drei Fahrgäste mir erst geglaubt hatten, als sie das Fernglas zur Hilfe nahmen.
Jaja… was so ein mittlerweile geschultes Buschläuferauge … ausmacht. …Räuspre ok! Eigentlich sollten die Bären ja alle schon im Winterschlaf sein, aber wahrscheinlich ist noch nicht genug Schnee gefallen und wir jedenfalls waren wegen diesen Tieren völlig aus dem Häuschen. Aber mit den Bären sollte es das noch nicht gewesen sein.
Denn kurz darauf durften wir auch noch einen Wapitihirsch beim Grasen beobachten. Diese Tiere, im Englischen übrigens Elk genannt, können einem mit ihrem riesigen Geweih schon sehr gefährlich werden, wenn man ihnen zu nahe kommt. Und was man hier auch sehr häufig sehen kann, sind Dickhornschafe und Bergziegen. Meistens grasfressend am Straßenrand.

Und somit hatten wir nun allerhand gesehen und kamen sehr zufrieden in Canmore an und zwar in den Mystic Springs Lodges, eine unserer insgesamt vier Arbeitsstellen, wo wir drei Nächte in der Hochzeitssuite verbrachten.
Von hier aus haben wir in den nächsten Tagen dann kleinere Touren in den Banff Nationalpark unternommen und waren sogar bei einem NHL Spiel(National Hockey League) in Calgary. Eines muss ich hier jetzt aber gleich mal sagen: im Oktober nach Kanada zu reisen ist gar keine so schlechte Idee. Ok, das Wetter könnte einen vielleicht im Stich lassen, aber die gesamten Touristen- Ballungsgebiete (hi malu) sind keine Ballungsgebiete mehr.
Sämtliche Orte nämlich, die Anne und ich bereits im Sommer besuchten und zu der damaligen Zeit ja völlig überlaufen waren, waren dieses Mal fast menschenleer. Also ein riesen Vorteil, vor allem wenn man diese Besucherorte so „liebt“ wie Anne und ich es tun. mhhh…

Nach Canmore ging es dann weiter hoch in den Norden in den Jasper Nationalpark, wo wir eine Nacht im Ort Jasper hausten.
Auf dem Weg dahin kann man diesen See bewundern. Es ist der Peto Lake und wegen seiner Hundekopfform sehr bekannt.
Für Anne und mich zählt er zu den schönsten Seen die wir je gesehen haben. Mit den Luxushotels war es nun natürlich vorbei.
Denn unsere Firma besitzt oben im Norden leider keine weiteren Hotels, und Annemaus und ich jedenfalls fingen langsam an es ernsthaft zu bereuen nicht auch für andere Hotelketten gearbeitet zu haben. Aber was soll man machen?
Wir haben uns trotzdem gemütliche Unterkünfte gesucht und waren alle zufrieden. Nach dem Jasper Nationalpark ging es nun wieder zurück Richtung Westen. Während der Autofahrten eigentlich immer das gleiche Bild: Anne und ich vorne und meine Eltern hinten, eingewickelt in Decken.
Mein Vater natürlich seinen Fotoapparat, mit gespannten Auslöseabzugshahn, fest in der Hand und weiterhin auf Motivsuche.

Wir waren dann noch eine Nacht in Lillooet und zwei in Whistler. Ja, und danach ging es auch schon wieder nach Vancouver zum Flughafen. Wie schnell doch die Zeit verging, und obwohl wir alle wussten, dass wir uns in nur fünf Wochen schon wiedersehen würden, fiel uns persönlich der Abschied ziemlich schwer. Denn ich glaube das war der schönste Urlaub den ich (oder wir) je mit meinen Eltern verbracht haben.

Fier Anne und mich hieß es dann wieder zurück nach Canmore, wo wir nach Ankunft insgesamt 4750 Kilometer gefahren sind. Und 2750 davon mit meinen Eltern in nur neun Tagen.

Nun ist es nicht mehr lange hin und wir treten die Heimreise an. Natürlich stehen deswegen auch noch so einige Dinge vor uns, die es zu erledigen gibt. Darunter leider auch der Verkauf unseres geliebten Shaggy’s.
Und wie es damit aussieht berichten wir dann beim nächsten Mal.

Ende Gut – Alles Gut?

Dass meine Eltern mit ihrem Urlaubswetter hier in Kanada tierisches Glück hatten, dass hatte ich in unserem letzten Beitrag erwähnt. Dass die beiden aber auch einmal einen tieferen Einblick in Anne und Bunki’s Travelleben, mit all seinen Höhen und Tiefen, bekommen haben, schrieb ich meines Erachtens nach noch nicht.
Denn unsere Reisen verlaufen natürlich nicht immer nur reibungslos. Es gibt halt doch des Öfteren mal diesen und jenen Rückschlag. Und dass ein solcher dann auch noch fast bis zum endgültigem K.O. führen kann, kommt auch schon einmal vor.

Der letzte ereignete sich so:
Mit unserem Gehalt, welches wir übrigens alle zwei Wochen ausgezahlt bekommen, stimmte etwas nicht. So nahmen wir dann zwei Tage vor dem Urlaubende meiner Eltern den Hörer in die Hand und wollten die Sache so schnell es geht klären. Wir riefen unseren Manager an um zu fragen, ob er sich die Sache einmal anschauen könnte. „Selbstverständlich“ war die Antwort, und auch, dass er keine Arbeit mehr für uns hätte. „Wo soll ich euch eure Papiere hinschicken?“ wurden wir im gleichen Atemzug gefragt. Bitte? Was war das? Hatten wir das eben richtig verstanden…?
Und das war das Ende vom Gespräch.
Man stelle sich das einmal vor…
…Wir kommen nach unserer Yukon-reise wieder in Canmore (Foto oben), wo uns bekannter Weise ja auch der Job angeboten wurde, an und erklären unserem Boss noch vor dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrages, dass wir Mitte Oktober zwei Wochen Urlaub bräuchten, da meine Eltern aus Deutschland zu Besuch kämen. „Kein Problem.“ wurde uns gesagt.
Bis zu diesem Telefonat. Es war zum verzweifeln und die Lage fast aussichtslos. Das Schlimmste für uns aber war, dass meine Eltern begannen, sich die Schuld dafür zu geben. Sie waren einfach am Ende. Voller Sorge und Traurigkeit stiegen sie in das Flugzeug ein.
Annemaus und ich aber hatten gar keine Wahl, wir mussten so oder so zurück, da wir noch einige Sachen in Canmore gelassen hatten.
Und so fuhren wir beide mit wohl unendlich gemischten Gefühlen die tausend Kilometer zurück in die Rocky Mountains.
Was sollen wir machen? Wo sollen wir in der kurzen uns verbliebenen Zeit nun noch Arbeit finden? Wo sollen wir wohnen? Müssen wir jetzt sterben?…
Ich sag Euch, das war die absolute Höllenfahrt.
Was hättet Ihr getan, wenn Ihr in den Urlaub fahrt und nach Beendigung erst einmal erfahrt, dass jemand anderes für Euch eingestellt wurde? Genau… die Hoffnung nicht aufgegeben.
Denn wie ich ja schon erwähnte, für uns war es nicht das erste Mal solch eine Erfahrung zu machen. Wir waren uns einfach sicher, dass es irgendwie gut ausgehen wird. Und wenn man ganz fest an etwas glaubt, dann geschieht es auch.
Und so war es auch für uns. Kaum kamen wir in Canmore an, riefen wir erneut unseren Manager an und er gab uns sofort eine Unterkunft (das zweite Haus von links).
Das war zumindest schon mal ein Anfang. Und Ihr werdet es nicht glauben, aber bereits nach drei Tagen hatten wir unseren Job zurück und kamen im Endeffekt sogar auf vierzig Stunden die Woche.
Und wofür jetzt der ganze Tumult? Keine Ahnung. Aber…
Was wäre wohl geschehen, hätten wir unseren Manager nicht angerufen?
Ja ok, das weiß ich auch nicht, aber es ist ja alles noch einmal gut ausgegangen.
Und so haben wir die letzte Zeit in diesem kleinen „gemütlichen“ Haus verbracht und jeden Morgen diesen wunderschönen Ausblick genossen. Und weil die Probleme mit der Wohnung und der Arbeit nun aus dem Weg geräumt waren, konnten wir uns einem weiteren stellen. Dem wohl schwierigsten.
Denn da unser Jahr hier in Kanada nun mit riesen Schritten dem Ende zugeht, kamen wir nicht mehr umher, den Verkauf von unserem Shaggy in Angriff zu nehmen. Gesagt, getan! So fingen wir an diese Zettel in der Stadt zu verteilen und konnten es kaum fassen, wie viele Leute sich doch tatsächlich darauf hin gemeldet hatten. Es hat uns aber wiedermal unser Herz gebrochen, als wir tatsächlich unseren Weggefährten zum Verkauf anbieten mussten. Aber was soll man machen? Ihn einfach nach Deutschland zu verschiffen wäre nun einmal nicht drin gewesen. Das ist Marnie mit einem Freund, wie sie sich gerade von mir unseren Shaggy zeigen und erklären lassen.
Sie war die Erste die sich auf unsere Anzeige hin gemeldet hat, und sie ist der nun „neue“ Besitzer von unserem 92er Eurovan. Sie sagt, sie hätte sich von Anfang an in diesen Van verliebt, und es sei genau das, was sie gesucht hat. Und was die kaputte Heizung betrifft…nun, wir sind mit dem Preis ein ganzes Stück herunter gegangen, um somit mehr als genug Spielraum für die Reparatur zu lassen. Alle waren zufrieden und der Verkauf war somit besiegelt. Und so haben Annemaus und ich nun die letzten Wochen damit verbracht uns um die übrigen Problemchen zu kümmern. Wir mussten noch zwei bis drei Versicherungen, die wir hier im Laufe des Jahres abgeschlossen hatten, kündigen und uns auch um die Schließung unseres Bankkontos kümmern. Alles stellte sich etwas komplizierter heraus als gedacht. Deshalb hab ich Anne das dann mit den Versicherungen alleine machen lassen und hab Fernsehen geguckt. ok…

Ansonsten waren wir noch zweimal in Calgary, wo wir einfach einmal wieder durch die Geschäfte geschlendert sind und nach nun fast einem Jahr Enthaltsamkeit uns endlich wieder etwas Luxus geleistet haben.
Bei unserem letzten Einkaufsbummel allerdings, wären wir am liebsten schon nach kurzer Zeit wieder schreiend aus dem Shoppingcenter gerannt. Warum? Ok…
…ich will es Euch sagen. Wie Ihr ja sicherlich des Öfteren bereits mitbekommen habt, hatte ich unsere Beiträge mit …“Eure Annemaus mit den großen Füssen und Euer Bunki mit dem großen Kopf“ beendet. Nun…
…das schreibe ich nie ohne Grund.
Denn nachdem Anne mittlerweile den dritten Schuhladen aufsuchte und keine von den Schuhen, die ihr zusagten, in ihrer Größe erhältlich waren, war ihr Tag gelaufen. Mann, war sie wieder fertig.
Es hätte nur noch gefehlt, dass die Verkäufer sie „wieder“ in die Herrenabteilung schicken. Ich glaube dann hätte sie die Läden auseinander genommen. Nun ja…
Und als ich eine dieser Ketten…nein anders…
Es gibt doch Ketten für Männer die sind ohne Verschluss. Man zieht sie sich über den Kopf und dann hängen die einem fast bis zum Bauchnabel. Jedenfalls wollte ich eine dieser Schmuckstücke anprobieren…….. oh Mann, ich hab das Ding nicht mal bis zur Nase ziehen können und es sah aus, als hätte ich ein Stirnband um. Ich hätte schreien können. Alles zu spät schon wieder.

Auch wollte ich noch schnell erwähnen, dass es hier nun endlich wieder wärmer wird. Denn was wir seit über einer Woche hier durchmachen mussten, das ging schon gar nicht mehr. Jeden Tag so zwischen -20 bis -30 Grad Celsius. So etwas haben wir noch nie erlebt. Ok, einmal in Halifax aber das war’s auch schon.
Am Montag ist mir doch tatsächlich ein Auge zugefroren, weil ich eine Träne darin hatte. Ohne Mist, genau vor unserer Haustür. Schwups, da hab ich es nicht mehr aufgekriegt. Cool!
Im Augenblick spielt es sich so bei -10 grad ab. Na das geht doch noch!

So sieht hier halt unser Alltag aus im Augenblick.
Jedenfalls sind unsere Bustickets schon bezahlt und am Montag dem 04. Dezember geht es nach Vancouver.

Schlusswort

Ich glaube so richtig realisiert haben wir das Ende unseres Jahres hier in Kanada erst, als wir unseren „Shaggy“ abgaben und alle Versicherungen, die wir im Laufe unserer Zeit abgeschlossen hatten, kündigten. Nun wussten wir: „Es geht zurück nach Deutschland!“
Mit dem Reisebus ging es folglich die letzten eintausend Kilometer durch das mittlerweile schneebedeckte Land, von Canmore bis nach Vancouver.
Am nächsten Tag ging es dann per Flieger zurück nach Hause.

Wenn ich heute so über unsere Strecke in Kanada nachdenke, fällt es mir schwer all die schönen Erinnerungen hier nun in wenige Worte zu fassen.
Franz Kaffka hat einmal gesagt: „Wege entstehen erst dann, wenn man sie geht.“
Nun,…wir sind sehr stolz darauf diesen, nein…, unseren Weg gegangen zu sein, und da es mir wirklich sehr schwer fällt die richtigen Worte zu finden, möchte ich daher diesen Bericht, oder besser noch unser Abenteuer hier in Kanada, ganz einfach mit einem Zitat aus unserem Film beenden:

„Wir haben es tatsächlich geschafft. Nach all den Anfangsschwierigkeiten konnten wir uns unseren Wunsch erfüllen. Einmal vom Atlantik zum Pazifik und noch mehr…
insgesamt 30.000 km fuhren wir durch das zweitgrößte Land unserer Erde.
Und was für ein Land. Die Schönheit Kanadas und die Freundlichkeit der Kanadier sind einzigartig und für uns einfach unvergesslich.“

Macht es gut Ihr Lieben und vielen, vielen Dank für Euer Interesse. Es hat Spaß gemacht Euch auf dem Laufenden zu halten.
Bis zum nächsten Abenteuer.
Eure Annemaus mit den großen Fuessen und Euer Bunki mit dem großen Kopf